Die Geschichte des Kaffees

geröstet Kaffebohne unbound

Kaffee ist im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde – kaum einer weiß jedoch, wie das schwarze Gold zum zweitwichtigsten Handelsgut der Welt nach Erdöl wurde. 

Kaffee - Beginn einer Erfolgsgeschichte

Ob bereits Fred Feuerstein in den Genuss von Kaffee kommen durfte ist historisch nicht eindeutig belegt, jedoch ranken sich viele Legenden um seine Entdeckung. Nach der wohl bekanntesten Geschichte aus dem 9. Jahrhundert verdanken wir unseren heutigen Kaffeegenuss Hirten aus Kaffa in Abessinien (heutiges Äthiopien), deren nachtaktive Ziegen ihnen den Schlaf raubten. Sie beklagten sich bei Mönchen des nahegelegenen Klosters über die nächtlichen Ruhestörer. Diese fanden dann auf den Weideplätzen der Tiere kirschenartige Früchte und bereiteten sich aus ihnen einen Aufguss zu, um deren Wirkung zu erkunden.  


Aber ganz gleich, welche Legende herangezogen wird, eines haben sie alle gemeinsam: Sie weisen Äthiopien als Heimatland der Kaffeeart Coffea Arabica aus. Die Verbreitung auf andere Kontinente geschah somit erst durch menschliche Hand.   

mittelalterliche Kaffeemühle - comandante unbounde

Woher kommt der Begriff Kaffee?

Der Begriff Kaffee hat seine etymologische Herkunft in den arabischen Begriffen „kahwe“ oder „qahwa“. Die Bezeichnung leitet sich wahrscheinlich von der Region Kaffa ab. „qahwa“ bedeutet außerdem so viel wie anregendes Getränk, wurde aber auch in der Bedeutung Wein verwendet.    

Die Erste Kultivierung der Kaffeepflanze

Die Kultivierung der Kaffeepflanze haben wir einem Scheich mit dem klingenden Namen Gemaleddin Mufti zu Aden zu verdanken. Er ließ im 15. Jahrhundert Samen aus Abessinien im Jemen anpflanzen. Über Mekka und Medina wurde das Getränk durch Pilger im arabischen Großreich verbreitet. Durch das Osmanische Reich war es bald im ganzen Orient bekannt. 1573 bereiste der Augsburger Apotheker Leonhart Rauwolf den Vorderen Orient und brachte den Europäern erstmals Kunde über das arabische Kaffeeritual. Der bayrische Landsmann beschrieb die Neuentdeckung in seinem Reisebericht als ein „gutes Getränk […], so schwarz wie Tinte und speziell bei Magenleiden sehr dienstlich.“ (übersetzt aus dem Frühneuhochdeutschen). 1616 führten holländische Orientreisende eine Kaffeepflanze nach Holland ein und begründeten noch im 17. Jahrhundert den Kaffeeanbau auf Ceylon sowie in Indonesien. 

Kaffeekirsche unbound

Das Erste Kaffeehaus

Das erste Kaffeehaus wurde 1554 in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, eröffnet. Heutzutage kaum vorstellbar, aber der Kaffeegenuss war damals eine heikle Angelegenheit. Unter Murad IV. wurden zahlreiche Kaffeehäuser niedergerissen und Kaffeetrinker regelrecht verfolgt. Merkwürdigerweise kam es in dieser Zeit zu einem enormen Anstieg von Barbier-Besuchen – deren Läden waren nämlich gut getarnte Kaffeehäuser. Jaja, die Kaffeetrinker waren schon immer erfinderisch. 


Viele weitere europäische Städte folgten den Vorreitern aus Konstantinopel und es entstanden Kaffeehäuser unter anderem in Venedig, London, Amsterdam und Hamburg. 1685 reihte sich auch Wien in diese Liste ein und entwickelte seine ganz eigene Kaffeehaus-Kultur. Es wurde erstmals Filterkaffee und Milchkaffee serviert und das Kipferl fand seinen Platz neben dem Heißgetränk. Das Kaffeehaus wurde immer mehr zum Mittelpunkt des öffentlichen Lebens.  


Nachdem der Kaffee nach und nach auch die Biersuppe als Frühstücksgetränk abgelöst und somit maßgeblich zu weniger Alkoholkonsum beigetragen hat, ist er aus unserem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken – ein Hoch auf den Kaffee!  

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Kaffeekulturen: Die Welle schwappt über 

Fällt dir – auf ihrem Stuhl sitzend und Kaffee schlürfend - spontan ein Land ein, in dem kein Kaffee getrunken wird? – Bei dieser Frage müssen sich unsere grauen Zellen wirklich anstrengen. Das Heißgetränk ist so fest in unserer heutigen Kultur verankert wie ein Ohrwurm von DJ Ötzi. Auch wenn es unzählige Variationen der Zubereitung und eine immense Aromenvielfalt gibt, ist Kaffee dennoch ein Produkt, das uns alle ein Stück weit verbindet, egal wie unterschiedlich unsere Kulturen sein mögen.  


Mit Abstand am meisten Kaffee wird in den USA und Brasilien konsumiert. Setzt man die Erntemenge in Relation zum Kaffeekonsum, haben die Äthiopier eindeutig die Nase vorne: Sie haben den größten Eigenkonsum aller Kaffee-Exportländer und werden somit ihrem Ruf als „Urland“ des Kaffees mehr als gerecht. Und wer hätte es gedacht: Japan importiert mittlerweile sogar mehr Kaffee als Italien und Frankreich (so mancher Italiener dreht sich jetzt im Grabe um).  


Kaffee entwickelte sich in seinem Siegeszug vom bloßen Muntermacher und Massenprodukt im 19. und 20. Jahrhundert zu einer Spezialität, die heute Kaffeetrinker auf der ganzen Welt fasziniert. Auf die erste Welle des Kaffeekonsums, in welcher billige Massenware den Kaffeeverbrauch rasant ansteigen ließ und Neuerungen wie die Filterkaffeemaschine auf den Markt brachte, folgte eine Welle des bewussteren Kaffeegenusses. Die Konsumenten achteten verstärkt auf Zubereitung und Qualität. Kaffeehausketten schossen aus dem Boden, allen voran Starbucks, der 1971 seine erste Filiale in Seattle eröffnete. Kaffeetrinken wurde wieder mehr und mehr zum Gesellschaftsevent und der To-Go Becher zum Ausdruck eines hippen Lifestyles. Der Kaffeebohne wurde nun die gleiche Zuwendung und Hingabe zuteil wie einer wertvollen Weinrebe. Die Grundpfeiler des Spezialitäten-Kaffees wurden in dieser Zeit gelegt. 

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Jedes Land schlug bei der Entwicklung der Kaffeekultur seinen ganz eigenen Weg ein

In den USA setzte sich der „American-Dream-Gedanke“ auch in Sachen Kaffeegenuss durch. Zu den Kaffee-Klassikern gesellten sich schon bald ausgefeilte Kreationen, der Frappuccino und Iced Latte waren dabei noch die harmlosesten Neuerscheinungen - Es wurde aufgetrump(f)t. Puristischer Kaffeegenuss rückte eher in den Hintergrund, ganz im Gegensatz zur italienischen Entwicklung. Im Land des dolce vita wird auf Tradition gesetzt. Eine gesetzlich geregelte Obergrenze für den Espresso-Preis an der Stehtheke zeigt uns, welch hohen Stellenwert das Heißgetränk hat - Die Italiener wären nicht sie selbst ohne ihren heißgeliebten caffè. Der Kaffeegenuss ist fest in der Landeskultur verankert und nicht mehr wegzudenken. Zu verdanken haben die Italiener ihre Tradition eigentlich einem Geistlichen, nämlich Papst Clemens VIII. Zuvor noch im wahrsten Sinne des Wortes verteufelt („bevanda del diavolo“), räumte der Papst, den Erzählungen nach, diesen Vorwurf aus dem Weg und befand den Kaffee als köstlich. Cappuccino und Latte Macchiato setzten sich als Frühstücksgetränk mit einem dolce, also etwas Süßem, durch. Den Rest des Tages genießt man als echter Italiener nur mehr Espresso, also caffè. Damit es nicht eintönig wird, ließen sich die Italiener Variationen wie den Caffè macchiato (mit Milchschaum) für die Nachmittags-Cappucchino-Trinker unter uns, oder den Caffè correto (meist mit Grappa) mit dem nötigen Energieschub einfallen. 

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Letzter Teil der Kaffeegeschichte: Third Wave

Die neueste Entwicklung der Kaffeekultur wird als sogenannte third wave bezeichnet und liegt aktuell stark im Trend. Sie folgt der allgemeinen Entwicklung hin zu einem gesteigerten Bewusstsein für Qualität, Transparenz und Regionalität in der Verarbeitung. Hier setzt auch wir von unbound mit unserem Konzept an. Der Kaffee steht für sich als Produkt und wird in seiner Vielfältigkeit geschätzt. Wichtige Aspekte sind dabei das „Trace back to farm – Siegel“, also die Zurückverfolgbarkeit zum Produzenten, sowie bester Geschmack und Einzigartigkeit.  

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