Die Geschichte hinter unbound coffee roasters

Vom Hürdenläufer zum HürdenMeisterer
- a little fairytail

Die Gene und der kleine Rebell

Florian Mayrhofer oder einfach nur Flo – von manchen liebevoll oder mit sarkastischem Unterton auch manchmal Flootschii genannt, gründete 2017 unbound coffee roasters.

 

Doch wieso genau gründet man eine Kaffeerösterei, wenn doch der Kaffeemarkt schon dezent überfüllt scheint? Gleich zu Beginn können wir euch sagen: es war definitiv nicht der direkte Weg, sondern ein Pfad über Stock und Stein und den ein oder anderen Umweg – unbound halt.

Hochwertige Lebensmittel

Hochwertige Lebensmittel waren immer schon Teil von Florians Leben, speziell Papa Günter achtete sehr auf Qualität und Zubereitung. Auf seinen Reisen durch Österreich gab´s bei Flo auch im Jugendalter keinen Wein aus dem Tetra Pak, sondern er gustierte bereits zu dieser Zeit interessiert die Vielfalt, Geschmäcker und Aromen der heimischen Weine – was diverse Abstürze vielleicht nicht verhinderte, aber auf jeden Fall geschmacklich aufwertete. Papa Günter war währenddessen als Verkaufsleitung einer großen italienischen Kaffeefirma mitverantwortlich dafür, dass sich die italienische Kaffeekultur in Westösterreich ausbreiten konnte. Zu diesem Zeitpunkt wusste Flo noch nicht sehr viel über Kaffee. Allerdings störte es ihn damals schon, keine genauen Informationen zu Herkunft und Verarbeitung auf der Verpackung des Kaffees seiner Eltern zu finden. Er schlitterte mit seinem Interesse jedoch in eine pubertäre Familienkrise, denn schließlich war ihr Kaffee ja „der beste Kaffee, den es gibt“ – und da wird gar nicht lange nachgefragt.

Einmal (10-)Kämpfer – immer irre

Im Leistungssport fußen Florians Ehrgeiz und seine Bereitschaft, immer 120% zu geben - als 10-Kämpfer und 400m-Hürdenläufer bleibt einem da auch gar nicht viel anderes übrig. Während seiner sportlichen Karriere lernte Flo auch seinen späteren Partner und Mitgründer Alois kennen. Es verband sie nicht nur die Freude und der Ehrgeiz am und im Sport, sondern auch der Wunsch nach Selbstständigkeit und der banale Gedanke, die Welt mit ihrem Tun ein kleines bisschen schöner und besser zu machen – Achtung: Schnulzenalarm! Nachhaltigkeit und Bewusstseinsschaffung sind für sie nicht nur im persönlichen Ausmaß erfüllend, sondern ein Ziel, das sie möglichst vielen Menschen in ihrer Reichweite vermitteln wollen.

Nur noch schnell die Welt retten...

Nach seinem Wirtschaftsstudium machte Florian seinen langjährigen Traum wahr und reiste mehrere Monate durch Südamerika und im Anschluss durch Süd-Ost-Asien. Auf dieser Reise trieb es ihn immer wieder zu lokalen Kaffeefarmen und er erfuhr aus erster Hand, unter welchen Bedingungen sie vor Ort ihr Produkt produzieren.

 

Mit dem Motorrad ging es durch Kolumbien. Florian suchte gezielt das Gespräch mit Kaffeebauern und konnte im Zuge dessen verschiedenste Varietäten verkosten und miterleben, wie sich Anbau- und Weiterverarbeitungsprozesse auf den Kaffeegeschmack auswirken. Lagerfeuer, der Duft von frisch über dem Feuer gerösteten Kaffeebohnen – okay, wir lassen euch mal eine kurze Runde träumen.

 

In seinen Gesprächen mit den Menschen vor Ort erfuhr er jedoch auch von den Schattenseiten des Kaffeegeschäftes, von Ausbeutung, Unterbezahlung und schwierigen, infrastrukturellen Bedingungen. Mit all diesen Inputs ging es dann weiter nach Panama.

Tagträumerei

In der Hängematte kommen einem die besten Ideen? Auf jeden Fall, sonst würdet ihr nicht gerade bei einer Tasse besten unbound-Kaffees sitzen. Auf den einsamen Inseln von Guna Yala, Panama, hatte Flo viel Zeit, seine Eindrücke aus Kolumbien wirken zu lassen und über seine weitere Lebensgestaltung nach der Reise nachzudenken. Der Wunsch, ein eigenes Unternehmen zu gründen, mit allen Werten, die ihm wichtig sind – und während der Reise immer wichtiger wurden, nahm konkrete Formen an. „Ich will eine Kaffeerösterei gründen“ –dieser Satz ließ ihn so schnell nicht mehr los.

Back to the roots - Wiedereinstieg für Fortgeschrittene

Von Südamerika zurück nach Österreich – sagen wir so, es gibt Leichteres. Es dauerte eine Weile, bis Florian sich wieder an die Heimat gewöhnte. Besonders stark fiel ihm auf, wie unterschiedlich Werte in den Kulturen ausgelebt werden. Konsum und Sicherheit stehen in unserer Gesellschaft weit oben auf der Treppe und das geht oft auch auf Kosten der Produzenten der jeweiligen Länder vor Ort.

 

Das Bewusstsein für Regionalität tritt zwar verstärkt auf, jedoch fehlt oft das Verständnis für Qualität und Fairness bei Produkten, die nicht im eigenen Land produziert werden können.

 

Flo möchte diesen Prozess seinen Kunden näher bringen, ihnen aufzeigen, welch langen Weg eine Kaffeebohne hinter sich bringen muss, um bei uns am Frühstückstisch als Cappuccino zu enden. Dafür arbeitete er nach seiner Rückkehr intensiv an seinem eigenen Verständnis und Wihttps://unbound.cc/pages/bio-zurueckverfolgbar-fairssen rund um Kaffee. Er absolvierte Barista-Ausbildungen, besuchte Röstkurse und Spezialmessen für Third-Wave-Kaffee in ganz Europa und eignete sich so, nach und nach, sein Wissen und seine Erfahrung an. Während seines Masterstudiums entwickelte er als Studienprojekt die Marke unbound coffee roasters - eine Marke, die Nachhaltigkeit und Transparenz als oberstes Ziel hat. In seiner kleinen Küche sah es zu dieser Zeit zwar eher aus wie in einem geheimen Meth-Labor, aber sie tat ihren Zweck.

 

Unbound coffee roasters ist also quasi eine Küchen-, keine Garagenfirma. Und ohne Flos sportliche Karriere hätte sich wohl auch das schleppen der 60kg-Säcke in den 3. Stock etwas schwieriger gestaltet.

Halt, Moment... Und wieso unbound?

Sport, Natur, Erlebnis, Freiheit und Reisen – das sind die Lebensinhalte, die alle MitarbeiterInnen bei unbound verbindet. Unbound – also ungebunden, frei – bedeutet Kaffeegenuss, da wo du ihn möchtest, sei das am Gipfel eines Berges oder in deinem ausgebauten Bus beim Surfen… aber auch, wenn du einfach nur im Büro sitzt und an deinem Kaffee schnupperst und vom nächsten Urlaub träumst. Freiheit mit dem Wissen, nachhaltige Projekte zu fördern und Farmern faire Arbeitsbedingungen zu schaffen - Freiheit mit Werten, das ist unbound.

 

Das war unsere kleine Geschichte zur Entstehung von unbound, der gar nicht so klassischen Kaffeerösterei. Wir hoffen, sie hat euch gefallen und in diesem Sinne: Es war einmal – und wird noch lange sein – eine Kaffeerösterei namens unbound.

Du bist jetzt so richtig neugierig auf unseren Kaffee geworden?

Zum Shop